13.02.2017

Perfekte Vorbereitung in St. Moritz

Halbzeit bei der WM in St. Moritz! Der Event läuft rundherum erfolgreich – mit allen Höhen und Tiefen, mit überraschenden Siegern und großen Enttäuschungen, mit Nebel und Sonnenschein – mit allem, was solch ein Event eben ausmacht. Eins ist sicher: die Vorbereitungen hinsichtlich der Pistenpräparierung und in Richtung "nachhaltigste Weltmeisterschaft im Pistenmanagement" liefen reibungslos. Das, was wir zusammen mit den Verantwortlichen vor Ort intensiv geplant haben, ist nun überzeugend umgesetzt worden. Die tagtäglich hohe Qualität der Pisten bestätigen auch die Sportler in einigen Interviews. Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft sprachen wir mit Reto Bieri, dem Leiter Piste und Beschneiung der Engadin St. Moritz Mountains AG, über den Endspurt der Pistenpräparation.

⇒ PistenBully Video vom Einsatz in St. Moritz ⇐

PistenBully: Worauf kommt es, jetzt - kurz vor dem Beginn der WM - bei der Präparierung besonders an? Reto Bieri: Momentan sind wir am Grundaufbau der Rennpisten. So legen wir das Fundament, um 2 Wochen Rennbetrieb zu bewältigen. Um auch den Ansprüchen der Technischen Disziplinen zu genügen, ist eine ca. 60 – 70 cm hohe, kompakte Schneedecke nötig. PistenBully: Was ist für die Nachhaltigkeit der WM jetzt relevant? Reto Bieri: Die entscheidenden Elemente für die Nachhaltigkeit mussten wir schon vor einiger Zeit umgesetzt haben, damit es jetzt reibungslos läuft: Fahrzeugtechnologie, Betriebsprozesse und die Ausbildung. Das haben wir schon seit einiger Zeit verinnerlicht. PistenBully: Im Sommer wurde ein komplexes Schneekonzept entwickelt. Sind die angepeilten Einsparungen in der Schneeproduktion erzielt worden? Reicht der Schnee? Reto Bieri: Das kann ich ganz klar mit ja beantworten. Wir haben die Schneeproduktion um 10-15% reduziert. Die nächste Optimierungsrunde haben wir bereits unmittelbar nach dem Einschieben der Pisten, zusammen mit den Maschinisten der Pistenmaschinen vorgenommen. Nach einem sehr niederschlagsarmen Frühwinter kann ich auch stolz sagen, dass der Schnee gereicht hat. Und wir konnten auf Corviglia schon am 20. Dezember die Beschneiung einstellen. PistenBully: Fruchten die Tipps aus den Schulungen jetzt in der „akuten“ Praxis?
Wenn ja, welche und wie?
Reto Bieri: Adrian Mattli und Florian Profanter haben uns im Dezember 2 Tage intensiv begleitet und verschiedene Aspekte detailliert besprochen. Die Kombination von Tipps durch Florian Profanter und die technischen Raffinessen von SNOWsat durch Adrian Mattli haben uns stark unterstützt. Wir haben aber bereits im letzten Sommer einen Prozess definiert, der jetzt immer weiterentwickelt wird und in Zukunft noch deutliches Verbesserungspotential verspricht. PistenBully: Fahren die Fahrer nun effektiver, ökologischer? Reto Bieri: Ein Umdenken ist feststellbar und anhand von SNOWsat auch messbar. Es braucht darüber hinaus aber einen grundlegenden Philosophiewechsel. So rechnen wir mit weiteren 2 – 3 Jahren, bis das Optimum erreicht ist. PistenBully: Spürt man Erleichterungen? Reto Bieri: Eine anfängliche Skepsis ist gewichen und die Möglichkeiten beim Einschieben sind enorm. Und einmal mit SNOWsat gefahren macht ein „Zurück“ unvorstellbar! PistenBully: Wie hat SNOWsat Sie beim Pistenaufbau unterstützt (Schneemanagement, Verschieben des Schnees etc.)? Reto Bieri: SNOWsat hat uns in den letzten 2 naturschnee-armen Wintern sehr unterstützt. Mit der produzierten Schneemenge konnten wir messbar zusätzliche Pistenfläche einschieben und dadurch unseren Gästen ein größeres Skiangebot präsentieren. PistenBully: Vielen Dank, Herr Bieri, fürs Gespräch!